Westthüringer Trapschützen 1993 e.V. Hörselgau
Das Trapschießen in Hörselgau hat eine jahrelange Tradition. Schon zu Zeiten der DDR war es ein fester Bestandteil des Freizeitangebotes, organisiert und damit reglementiert durch die GST, „Gesellschaft für Sport und Technik“. Waffen unterlagen damals strengsten Bestimmungen. Sie waren im Besitz von gesellschaftlichen Organisationen, wie GST, Jagdkollektiven, militärischer Institutionen, wie Armee, Polizei, Kampfgruppen und weitere. Privater Waffenbesitz im Sinne von genehmigungspflichtigen Schusswaffen war nur in absoluten Ausnahmefällen möglich, wie z.B. durch langjährige Mitgliedschaft in einem Jagdkollektiv, als Mitarbeiter der „Bewaffneten Organe“ ab einem gewissen Dienstrang, als Parteifunktionär der SED und Blockparteien ab einer gewissen Ebene, zu denen auch ein gesellschaftlicher Funktionär als „ständige Waffenträger“ zählte. Die unteren Ebenen durften sich gegen einen geringen Mitgliedsbeitrag Waffen ausleihen, wobei beim sportlichen Schießen auch die Munition für Training und Wettkämpfe gestellt wurde, also für den Schützen kostenlos war.
Zu gewissen gesellschaftlichen Anlässen, wie Staatsbesuchen oder Diplomatenjagden, wurden alle ausgeliehenen und auch bei Jägern im Privatbesitz befindlichen Waffen eingezogen, bzw. mussten an zentralen Stellen ausgegeben werden. Die Schränke wurden von Mitarbeitern der Staatsorgane versiegelt und erst nach Beendigung der „Höhepunkte“ wieder freigegeben. Dies kennzeichnete das Vertrauen der Führer in Auserwählte.
Da die Regierungsmitglieder der DDR nicht in der Lage waren die Widersprüche in der Gesellschaft zu lösen tat dies 1989 das Volk mit der Billigung der damaligen sowjetischen Besatzungsmacht, die mit sich selbst so viel zu tun hatte, dass sie sich nicht mehr mit den Problemen der anderen „Warschauer Vertragsstaaten“ beschäftigen konnte und wollte. So siegte der Kommunismus biblisch über sich selbst, denn „die wahre Größe liegt im Verzicht!“
Ein Staat zerfiel, die Fehler der einen Gesellschaft wurden gegen die der Anderen eingetauscht. Ein Volk war frei und Deutschland einig. Unser aller Kanzler Helmut Kohl wurde größer an Bedeutung und versprach dem Volk das, was es gerade hören wollte.
Die gesellschaftlichen Strukturen, wie GST zerfielen in das was sie vorher waren, in Vereine. So gründeten alte und neue Freunde den
Westthüringer Schützen 1989 e.V.
In Ihm vereinten sich Luftgewehr-, KK-, Schwarzpulver- und später die Trapschützen. Was anfangs gut beginnt, muss nicht einen selbigen Verlauf nehmen, vom Ende ganz zu schweigen. Die Interessenkonflikte einzelner Mitglieder waren durch die unterschiedlichen Bedingungen vorprogrammiert. Besonders die Trapschützen sollten durch ihre Einnahmen und ihren Einsatz für die anderen Bereiche einstehen, welches zum Drang der Eigenständigkeit führte. Die Ankündigung vom 10.02.93, das jedes Vereinsmitglied mit einer einmaligen Belastung von 1.000,00DM zu rechnen habe tat sein Übriges, da die Trapschützen hierbei andere Bereiche mitfinanziert hätten, ohne dass sich die eigenen Bedingungen verbessern würden.
So kam es am 15.08.93 zu einer ersten Zusammenkunft, an der 14 Mitglieder teilnahmen und bei der die Gründung eines eigenen Vereins der Trapschützen Gegenstand der Beratung war. Da die anwesenden Mitglieder in ihren Meinungen eine Einigkeit feststellten, wurde aus dem Gedanken ein Beschluss.
Am 24.10.1993 um 12.30Uhr trafen sich die Schützenbrüder
Rainer Zech, Rolf Schwabek, Manfred Hess, Achim Hess, Alfred Bech, Hubert Baumbach, Rainer Becher, Heinz Viehmann, Bernd Seeber, Hartmut Schein, Dieter Schulz, sowie die Schützenschwestern Anny Bech und Heike Pindoreck
zur Gründungsversammlung im Schützenhaus Hörselgau.
Als Versammlungsleiter funktionierte der „Senior“ der Anwesenden, Schützenbruder Hubert Baumbach. Anny Bech nahm die Aufgaben des Protokollführers war. Es wurde der Beschluss gefasst den
Westthüringer Trapschützen 1993e.V.
Hörselgau
zu gründen.
Als Präsident wurde berufen: Rainer Zech
als Vizepräsident: Rolf Schwabe
als Schatzmeister: Manfred Hess
Weitere Gründungsmitglieder waren: Alfred Bech, Achim Hess, Rainer Becher und Heinz Viehmann.
Die Anwesenden unterbreiteten Vorschläge für die neu zu erstellende Satzung und beauftragten die Vorstandsmitglieder mit der Durchführung der für die Gründung des Vereins erforderlichen Maßnahmen.
Um 14.00Uhr war die Gründungsversammlung beendet und somit begann das Vereinsleben, welches von nun an zu unserer Geschichte werden sollte…